Romanbeschreibung

Lügen, betrügen, intrigieren, mobben. Wer kennt sie nicht? Die Methoden unangenehmer Kollegen. Nicht wenige haben Tag für Tag darunter zu leiden. Was passiert aber, wenn eine ganze Abteilung aus Angst um den eigenen Arbeitsplatz, teilweise sogar gedeckt von Vorgesetzten die angeschlagene Mitarbeiterin Bianca Müller aus dem Job drängen wollen?
Kann Florian Richter, ihr direkter Vorgesetzter und einer der wenigen Verbündeten, der ihr im Kampf um den Arbeitsplatz geblieben ist verhindern was sich anzubahnen scheint?

Der Roman „Ausgemustert“ soll kein autobiografischer Roman sein, auch wenn die Protagonistin Bianca Müller deutliche Charakterzüge der Autorin aufweist und ihre Erlebnisse (in Teilen) denen der Autorin ähneln.

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Leseprobe

Als sie zwanzig Minuten später wieder an ihrem Schreibtisch saß, machte ihr Kollege Roland gerade seine Tasche zu.
„Nanu, schon Feierabend?“
„Schon ist gut. Es wird allerhöchste Eisenbahn, denn es ist zehn vor zwei. Eigentlich hätte ich vor einer halben Stunde gehen müssen.“
„Dann pass nur auf, dass du nicht zu lange da bist“, stichelte Bianca, „sonst fährt die Eisenbahn ohne dich.“
„Wie meinst …. Na ja, ich bleibe hier sowieso keine Sekunde länger als unbedingt notwendig. Florian wird sich noch wundern, dafür werde ich sorgen.“
„Ist was passiert, oder warum bist du so sauer?“
„Das bin ich nicht, aber ich kenne meine Rechte. Ich weiß nicht, was dieser Mann sich eigentlich einbildet. Das kann er nicht von mir verlangen, da spiele ich nicht mit. Tschüs, bis morgen.“
Er schoss wie ein geölter Blitz aus dem Büro. Na, das dürfte ordentlich gekracht haben, dachte Bianca, und scheint auch noch nicht ausgestanden zu sein. Wenn der so weitermacht, ist er bei der nächsten Entlassungswelle dabei.
Mit der trügerischen Sicherheit im Rücken, dass ihr Chef so zufrieden mit ihr war, arbeitete Bianca in Windeseile den riesigen Berg Dokumente ab, und als sie das nächste Mal auf ihre Armbanduhr schaute, sah sie, dass die Zeiger der Uhr bereits über die Halb-vier-Marke vorgerückt waren.
„Genug gearbeitet“, sagte sie zu sich und dachte an ihren Mann, der bestimmt schon mit dem Auto am Werkstor stand.
Während sie den Rechner herunterfuhr, sah sie zum Fenster hinaus und entdeckte vor dem Eingang Dr. Bärtig, der in der werksinternen Hierarchie eine Stufe über Florian Richter rangierte.
So hoher Besuch? dachte sie. Zu wem der wohl will?
Wenige Augenblicke später, als er an die Bürotür klopfte und Dr. Bärtig eintrat, war zumindest das klar. Er angelte sich den Stuhl, der am nächsten Schreibtisch stand, und lümmelte sich dort hinein, wie er es von seinem Büro her gewohnt war.
Meine Güte, dachte Bianca. Hat der Mann überhaupt kein Benehmen?
„Herr Dr. Bärtig, was kann ich für Sie tun?“
„Ganz einfach“, parierte der nächsthöhere Boss. „Bitte holen Sie sich einen Termin bei Frau Thieme im Personalbüro und besprechen mit ihr die Modalitäten für einen Aufhebungsvertrag.“
„Soll das ein Witz sein?“ brach es aus Bianca heraus. „Für was denn? Ich habe mehr als genug Arbeit. Außerdem brauche ich meinen Job, ich bin Alleinverdienerin! Mein Mann bekommt aus gesundheitlichen Gründen schon seit Jahren keine Arbeit mehr.“
„Jetzt flippen Sie nicht gleich aus“, entgegnete Bärtig nicht minder scharf. „Aber Leute wie Sie sind eine Belastung für das Unternehmen. So war die Arbeit, die Sie bei Herrn Windischs Gruppe geleistet haben, wohl nicht die richtige für Sie. Denn das Wenige, was Sie gemacht haben, war auch noch falsch. So haben wir zum Beispiel wegen Ihrer schlampigen Arbeit einen großen und wichtigen Auftrag verloren. Ich will Ihnen ja noch nicht mal Absicht unterstellen…“
„Wie kommen Sie darauf Also, jetzt reicht´ s mir aber auch wirklich. Beleidigen lasse ich mich nicht und mir auch nicht sagen, dass ich schlampige Arbeit gemacht habe. Das sind ungeheure Unterstellungen, und die müssen Sie erst beweisen. Außerdem stand ich oft genug mit Jonas Mertens bis halb fünf im Labor, nur weil mittags noch ein wichtiger Auftrag kam. Da haben sich die anderen aus der Abteilung schon zu Hause auf dem Sofa rumgelümmelt. Das können Sie mit mir nicht machen!“
„Leugnen ist ohnehin sinnlos, also reden Sie nicht einen solchen Unfug zusammen“, sagte Dr. Bärtig, der keinesfalls damit gerechnet hatte, auf einen derartig erbitterten Widerstand zu treffen.
„Es ist die reine Wahrheit, und jetzt sage ich kein Wort mehr dazu.“
„Das ist Ihr gutes Recht, zu schweigen. Hauptsache, Sie holen sich möglichst schnell einen Termin bei Frau Thieme.“
„Wissen Sie was, Herr Dr. Bärtig“, rief Bianca mit dem Mut der Verzweiflung aus, und da sie merkte, dass ihr direkter Vorgesetzter in der offenen Tür stand, fuhr sie erstaunlich selbstbewusst fort: „Sie wollen diesen Termin doch. Dann machen Sie ihn auch selbst aus; ich mache mich doch nicht lächerlich.“
„Jetzt reicht´ s mir aber auch, denn ich habe das alles im Guten gesagt, es geht auch anders“, drohte Dr. Bärtig und stand auf.
„… und mir reicht´ s erst recht“, schob Florian Richter…